Dienstag, 15. November 2005

Schöne neue Welt

Kevin Kelly gibt in seinem Artikel "We are the Web" einen interessanten Überblick über die Entwicklung des Internets in den letzten Jahrzehnten und wagt außerdem eine Prognose für die nächsten Jahre.
Neu für mich war, dass das Internet anfangs für kommerzielle Organisationen gar nicht zugänglich war und dass dieser Zugang erst nach und nach gewährt wurde. Allerdings überrascht es mich auch, dass das Web vor einigen Jahren als kommerziell galt. Für mich besteht schon immer ein nebeneinander zwischen privaten User-Sites, kommerziellen Sites und öffentlichen nicht-kommerziellen Sites.
Auch stimme ich zu, dass die meisten Umwälzungen, Erfindungen und Neuentwicklungen im Web von den Usern ausgehen und auch von diesen getragen werden. Das sind Entwicklungen, die kommerziellen Anbietern im Leben nicht einfallen. Natürlich ist es oft auch so, dass User interessante Dinge entwickeln und diese dann nach und nach kommerzialisieren und damit einen gewissen Reichtum anhäufen. Doch dabei sind sie abhängig von Nutzern, denn ohne Nutzer kein Profit.
Sehr schön finde ich das Zitat von Kevin Kelly zu Hyperlinks, die ja das Herz des WWW und damit auch aller Anwendungen und Communities ausmachen.
Linking unleashes involvement and interactivity at levels once thought unfashionable or impossible. It transforms reading into navigating and enlarges small actions into powerful forces. For instance, hyperlinks made it much easier to create a seamless, scrolling street map of every town. They made it easier for people to refer to those maps. And hyperlinks made it possible for almost anyone to annotate, amend, and improve any map embedded in the Web.
Sehr schön deutlich macht er auch mit diesem Zitat, dass das Web fest in User-Hand ist und die kommerziellen Anbieter innovativen Entwicklungen meist hinterherlaufen, weil sie ihre Kunden nicht kennen und nicht richtig wahrnehmen.
The electricity of participation nudges ordinary folks to invest huge hunks of energy and time into making free encyclopedias, creating public tutorials for changing a flat tire, or cataloging the votes in the Senate. More and more of the Web runs in this mode. One study found that only 40 percent of the Web is commercial. The rest runs on duty or passion.
Etwas seltsam ist allerdings für mich sein Vergleich des Netzes mit einem menschlichen Gehirn, denn da bestehen für mich durchaus noch Unterschiede.

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